Mit dem Bau der Lorenzkirche wurde um 1250 begonnen. Damals lebten etwa 10.000 bis 15.000 Bürger, denen eine Pfarrkirche in der südlichen Stadthälfte am Herzen lag. Der Hallenchor entstand ab 1439 in nur 38 Jahren. Als 1525 die Reformation in Nürnberg eingeführt wurde, entschied der Rat der Stadt, die von Patrizierfamilien gestifteten Bildwerke aus Stein, Holz und Glas in der Lorenzkirche zu belassen.
Deshalb befindet sich bis heute ein Schatz an vorreformatischer Kunst in der Lorenzkirche, unter ihnen der Engelsgruß von Veit Stoß und das Sakramentshaus von Adam Kraft.
Die über 700 Jahre alte Lorenzkirche birgt in sich nicht nur viele schöne Kunstwerke, sondern sie ist selbst ein Kunstwerk der Hochgotik. Die an Kathedralen orientierte architektonische Gliederung der Westfassade bot den Steinbildhauern für hiesige Verhältnisse eine einzigartike Aufgabe, das Hauptportal mit einem weit gespannten ikonographischen Programm auszugestalten.
Auf den Türmen der Lorenzkirche hängt in den mittelalterlichen Glockenstühlen zudem ein bedeutendes, teilweise noch historisches 16-stimmiges Geläut, dessen klangliches Fundament die Christusglocke bildet. Sie ist jeden Freitag um 15 Uhr zur Todesstunde Christi zu hören.